Die Wirtschaft von morgen?

Die Wirtschaft von morgen?

Wie sieht sie aus, die Wirtschaft von morgen? In TOMORROW – Der Film haben sich Cyril Dion und Melanie Laurent wegweisende Modelle angesehen. Hier unsere "Top5" aus Deutschland!

Im Film treffen Cyril Dion und Mélanie Laurent auf Pioniere für ein anderes Wirtschaften – wie Rob Hopkins, den Gründer der “Transition Town Totnes”, die ihr eigenes Regio-Geld erschaffen haben, die WIR Bank in der Schweiz oder Emmanuel Druon, der CEO von Pocheco, eine Firma, die im Norden Frankreichs im Einklang mit der Natur und im echten Respekt vor ihren Mitarbeitern wirtschaftet.

Wir haben uns in Deutschland umgesehen – und hier findet ihr unsere “Top 5” der lokalen Lösungen für die Wirtschaft von morgen!  

1. Regionales und alternatives Geld schöpfen

Regionalgeld hilft Menschen, selber vor Ort Kontrolle über das “Schmiermittel” der Wirtschaft zu bekommen. Das Geld gilt nur in der Region und verliert oft an Wert, wenn man es zu lange bei sich behält – das sorgt für eine schnelle Zirkulation und stärkt die lokalen Wirtschaftskreisläufe. Und: Es schafft oder stärkt die regionale Identität.

Beispiele? In England gibt es das Totnes Pound und das Bristol Pound – mit dem Motto “our city, our money”. In Deutschland ist der Chiemgauer die größte Regionalwährung: Insgesamt fast 3200 Nutzer gibt es, 2014 betrug der Umsatz 7,5 Millionen Euro – ein echter Wirtschaftsfaktor für die Region!

2. Geld öko-sozial verwalten und anlegen

Dass eine Bank auch ganz anders funktionieren kann, wird im Film anhand der alternativen Währung der WIR-Bank in der Schweiz gezeigt - die das gemeinsame Wirtschaften schon im Namen führt.

Auch in Deutschland gibt es Banken, die neben der Rendite auch auf öko-soziale Belange schauen. Öko-soziale Banken wie die GLS Bank und die Triodos Bank finanzieren aus den Geldern der Anleger Projekte im Bereich erneuerbare Energien, Bildung und ökologische Landwirtschaft – genau die Themen des Films!

Wie deutsche Banken in verschiedenen sozialen und ökologischen Themen abschneiden, seht ihr im Fair Finance Guide, der die Selbstverpflichtungen und Praxis ausgewählter Banken unter die Lupe genommen hat.

3. Gemeinschaftlich und solidarisch wirtschaften

Gemeinsam und solidarisch wirtschaften – das ist das Prinzip der Genossenschaften, seit fast 170 Jahren. Und sie sind ein Erfolgsmodell – einige der größten deutschen Unternehmen mit einer sozial-ökologischen Ausrichtung sind als Genossenschaft organisiert. Darunter die oben erwähnte GLS Bank, aber auch Stromanbieter wie Greenpeace Energy und EWS Schönau oder die tageszeitung aus Berlin.

In den letzten Jahren gab es wieder einen Boom bei den Genossenschaften. So wurde die Energiewende ganz entschieden von Bürger-Energiegenossenschaften vorangetrieben. Aber auch in anderen Bereichen finden sich Elemente solidarischen, gemeinsamen Wirtschaftens, wie zum Beispiel in der Solidarischen Landwirtschaft.    

4. Sozial gründen und durchstarten

Du möchtest selber durchstarten, mit deinem eigenen Projekt oder einer Gründung soziale Probleme angehen?

Zum Glück gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Anlaufstellen für Sozialunternehmer in Deutschland, viele sind erst in den letzten Jahren entstanden. Im enorm Magazin findest du inspirierende und hintergründige Geschichten, im Impact Hub München und Berlin sowie dem Colabor in Köln einen Arbeitsplatz, Social Impact bietet Förderprogramme mit Arbeitsplätzen, Coaching und Mentoring, Das PEP-Programm und die Netzwerke wie  Cool Ideas Society bieten Workshops, in denen du dein Modell entwickeln kannst, und bei StartNext kannst du dein Vorhaben über die “Crowd” finanzieren.

Wer nicht selber gründen sondern erstmal Erfahrung sammeln möchte, findet bei Job-Plattformen wie The Changer oder auf Nachhaltigejobs.de Stellenausschreibungen für den Einstieg in den sozialen Sektor.

5. Auf Augenhöhe wirtschaften

Auch in ‘normalen’ Unternehmen kann man heute schon anders wirtschaften und damit erfolgreich sein. Und die Welt ist voll von gelungenen Beispielen. Von Agenturen, in denen die Mitarbeiter ihre Gehälter selber zusammensetzen und sich Chefs auf Zeit aus dem Team wählen hin zu Firmen, die ihren Angestellten 20% der Zeit für Experimente freigeben, in denen sich diese auch öko-sozialen Themen widmen können.

Rund um die Filme Augenhöhe und AUGENHÖHEwege hat sich eine Bewegung zusammengefunden, die die Arbeitswelt offener und menschenfreundlicher gestalten möchte. Und dafür im Film spannende Beispiele gesammelt hat, wie man damit Mitarbeiter und Kunden begeistern kann.

Bonus: Das bedingungslose Grundeinkommen

Nicht zuletzt hängt die Art, wie wir arbeiten können, auch von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Der wohl spannendste Ansatz ist hier das “Bedingungslose Grundeinkommen”. Anders als bei den bestehenden Sozialleistungen hätte jeder ohne Prüfung Anrecht auf ein “Grundeinkommen” – und damit die Freiheit, so zu arbeiten, wie er oder sie es für richtig hält.

Einen Schub für das Konzept könnte es am 19. und 20. Mai geben - dann findet die UBI & DEGROWTH-Konferenz in Hamburg statt, die das Thema mit einem breiten Netzwerk an Partner vorantreiben möchte.  

 

Mehr Informationen und spannend Beispiele rund ums Thema Wirtschaft aus der ganzen Welt gibt’s ab 2. Juni 2016 in Kino.

Kleine Vorab-Ansichten jetzt schon im Trailer:

 





 

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